Soziale Projekte besonders für ältere Menschen sind ein Schwerpunkt der Arbeit des Verbands in Portugal. Generalpräses Msgr. Christoph Huber hatte Anfang Oktober die Gelegenheit, den Verband zu besuchen.
„In Lamego, eine Autostunde von Porto entfernt, befindet sich die Zentrale von Kolping Portugal. Ein sehr engagierter Vorstand hat mich dort empfangen bei total untypischem Wetter zur Weinlesezeit: Nebel und Regen. In Lamego gibt es das Kolpinghaus, ein im Stil eines Berufsbildungszentrums errichtetes Gebäude. Dort fanden bis zur Corona-Pandemie auch Maßnahmen statt, die von Kolping durchgeführt wurden. Nachdem aber seit ein paar Jahren das Schulalter heraufgesetzt wurde und die entsprechenden Schulungen in den Schulen stattfinden, konnte man daran nicht mehr anknüpfen. Heute wird das Zentrum genutzt für Tagungen, Kurse und Angebote verschiedenster Ausrichter, einige Zimmer werden als Hotelzimmer vermietet.
Zielgruppe Jung bis Alt
Das Kolpingwerk Portugal setzt verschiedene Projekte um für die Zielgruppe Jung bis Alt: Für Kinder bietet der Verband Schulspeisungen an, da manche ohne Frühstück zur Schule kommen. Jugendliche werden während ihrer Ausbildung unterstützt, die sie alleine nicht schaffen würden. Und für Familien bietet der Verband Familientage an, auf denen gemeinsame Aktivitäten, Spiel und Spaß im Vordergrund stehen.
Hilfe für Senioren
Viele Mitglieder leben in abgelegenen Dörfern. Für alte Menschen ist dies eine große Herausforderung, denn viele junge Leute sind weggezogen, und nur noch die Alten sind übriggeblieben. Es gibt kaum Infrastruktur, keine Geschäfte, es fahren keine Busse, viele Senioren sind einsam. Daher kümmert sich Kolping in Portugal vermehrt um Ältere und bietet eine Tagesbetreuung an: Die Senioren werden abgeholt und verbringen den Tag im Kolpinghaus. Es gibt verschiedene Angebote und mittags ein warmes Essen. Nach dem Nachmittagsprogramm erhalten die Senioren ein Abendessen zum Mitnehmen und werden wieder nach Hause gefahren. Außerdem wird ihre Wohnung einmal die Woche gereinigt.
In einem anderen Kolpinghaus finden Saisonarbeiter aus Nepal Aufnahme, die sonst auf den Feldern schlafen würden. Besonders berührend war für mich die Sorge um die älteren Menschen, die ohne Kolping ein tristes Dasein hätten mit nur wenig Unterstützung.“