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Uganda: Mit Ausbildung in eine bessere Zukunft

Das „Work Opportunity Programme“ (WOP) von Kolping Uganda richtet sich gezielt sich an junge Menschen aus armen Familien, die arbeitslos sind oder sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. Die Plätze bei Kolping Uganda sind knapp. Bislang können jedes Jahr rund 30 junge Menschen am am WOP-Programm teilnehmen. Kurse gibt es in vier Bereichen: Motorradreparatur, Schweißen, Kochen / Catering und Frisörhandwerk.

„Wir sind immer ausgebucht und müssen Leute auf die Warteliste für das nächste Jahr setzen“, erzählt Programmkoordinator Boniface Tukwassibwe. Wer einen der begehrten Plätze ergattert, erhält eine kostenlose Ausbildung. „In Uganda ist es üblich, dass die jungen Leute dafür bezahlen, ausgebildet zu werden. Doch wenn wir unsere Schüler in die Betriebe schicken, können sie bereits so viel, dass sie für ihre Arbeit sogar ein kleines Gehalt verlangen können. Darauf bestehen wir, damit sie nicht ausgebeutet werden“, sagt Boniface Tukwassibwe stolz.

Auch arme Kinder erhalten eine Ausbildung

„Mein Vater arbeitet als Aushilfe in einem Hotel“, erzählt die 18-jährige Mary Owomugnha aus Kampala. „Dort lernte er einen Auszubildenden von Kolping kennen und sah, wie viel er bereits konnte. So kamen wir auf die Idee, dass auch ich bei Kolping lerne.“ Marys Eltern hätten nicht genug Geld gehabt, ihr eine Kochausbildung zu bezahlen. Bei Kolping musste sie nur Mütze, Schürze und ein Messer mitbringen. Mary ist dankbar, dass der Rest der Ausbildung durch Spenden finanziert wird.

 

 

Praxisorientierte Kurse schaffen Perspektiven

In der Lehrküche hat Harriet Kirungi, diplomierte Köchin und Lehrerin, einen wachsamen Blick auf alles. „Steh beim Arbeiten gerade! Sonst wirst du Rückenprobleme bekommen“, ermahnt sie einen groß gewachsenen Schüler. Gleich darauf weist sie die Nachbarin auf fehlendes Salz hin. Keiner der jungen Erwachsenen nimmt ihr diese Strenge übel. Im Gegenteil: Alle sind dankbar, hier etwas lernen zu dürfen – je mehr, desto besser. Der Kochkurs dauert drei Monate. Das ist keine vollständige Ausbildung, aber eine ausgezeichnete Grundlage. Harriet Kirungi hält engen Kontakt zu allen größeren Restaurants und Hotels der Stadt. Denn der Kurs besteht nicht nur aus Theorie und Praxis in der Schule, sondern auch aus Betriebspraktika. Jeden Samstag lernen die Teilnehmenden eine andere Küche kennen. In einer davon absolvieren sie nach dem Kurs zusätzlich eine dreimonatige Lehrzeit. „Ich besuche sie dann reihum, schaue, wie es läuft und berate“, sagt die 43-jährige Lehrerin.

 

Nach der Ausbildung in eine feste Anstellung

Elizabeth Nakanjako hat jahrelang als Straßenverkäuferin gearbeitet und von der Hand in den Mund gelebt. Das Leben war hart und das Geld reichte oft nicht, um satt zu werden. Für Motorräder hat sie sich schon immer interessiert, und als sie vom Work-Opportunity-Kurs bei Kolping hörte, ergriff sie die Gelegenheit beim Schopfe: Sie schrieb sich für die Mechanikerausbildung bei Kolping ein. Trotz anfänglicher Skepsis ihrer Familie und Mitschüler ist sie stolz auf ihre Entscheidung und plant, nach dem Kurs in einer Werkstatt zu arbeiten, um noch mehr zu lernen. „Und später möchte ich dann meine eigene Werkstatt eröffnen“, plant die 24-jährige Elizabeth.

 

Erfolgreich in die Selbstständigkeit

An den ersten Tag seiner Ausbildung wird sich Josephat Sekawu immer erinnern können. Denn der war der Wendepunkt in seinem Leben. Er erhielt einen der begehrten Ausbildungsplätze in seinem Traumberuf: Mechaniker für Motorräder. „Ich habe bei Kolping gelernt. Nicht nur, wie man ein Motorrad repariert, sondern auch, worauf es beim Umgang mit Kunden ankommt“, sagt der 30-Jährige. Das Geschäft läuft gut, denn in Kampala gibt es zigtausende Motorradtaxis, da ist immer etwas zu tun. Und Josephat gibt sein Wissen weiter. Seinen Bruder Ivan hat er als Lehrling angestellt. „Kolping hat mein Leben verändert“, meint Josephat. „Früher war ich ein Niemand, heute bin ich ein respektierter Unternehmer.“