Das westafrikanische Land zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. In den ländlichen Regionen ist die Armut besonders verbreitet – hier gilt jeder zweite als extrem arm. Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft – auch die meisten Kolpingmitglieder. Die Bauern bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau von Grundnahrungsmitteln, sind aber auch einfallsreich, wenn es darum geht, andere Einnahmequellen zu erschließen.
Kolping vor Ort
Der Verband wurde 2005 gegründet und wächst stetig: Inzwischen gibt es hier 4200 Mitglieder und 200 Kolpingsfamilien. Da die Mitglieder alle auf dem Land leben, setzt hier die Kolpinghilfe an: Gezielt werden die Bauern geschult, damit sie ihre Felder besser bewirtschaften können und mehr zu essen haben. Alle Mitglieder in Benin haben sich zu Spargruppen zusammengeschlossen, um durch Sparen und gemeinsames Handeln ihre Situation zu verbessern.
Mehr Geld für die Familie
Rosalie Ahinon hat gut zu tun. Die Bäuerin aus der Kolpingsfamilie Tankpa strahlt, wenn sie von ihrem eigenen Geschäft erzählt, was sie neben all der Arbeit auf dem Feld und zu Hause betreibt: Sie hat sich auf die Produktion von Tofu spezialisiert und bereitet ihn frittiert so schmackhaft zu, dass sie viele Abnehmer findet. Mit dem Verkauf hat sie ein regelmäßiges Einkommen, und ihre Familie profitiert ebenso – vor allem die Kinder, die sie zur Schule schicken kann. Rosalie ist wie alle anderen Mitglieder ihrer Kolpingsfamilie Mitglied einer Spargruppe. Dank eines Kredites aus dem gemeinsamen Sparvermögen konnte sie ihr Tofu-Geschäft aufbauen.
Alle Kolpingsfamilien in Benin sind als Spargruppen organisiert. Sie verpflichten sich, etwa 3 Euro pro Monat zu sparen, das Geld wird auf einem Sparbuch angelegt und am Ende des Jahres ausgezahlt. Durch den Verkauf von Maisprodukten, Bastmatten oder den Verleih von Stühlen für Feierlichkeiten haben viele Kolpingsfamilien eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen und konnten ihre Situation deutlich verbessern.