Lateinamerika – eine vielfältige Weltregion. Viele Großstädte Lateinamerikas lassen erahnen, dass es in den letzten Jahrzehnten viele positive wirtschaftliche Entwicklungen gegeben hat. Jedoch sind viele Länder Lateinamerikas vor allem durch Bürgerkriege und politische Instabilitäten in einen wirtschaftlichen Abschwung mit hoher Arbeitslosigkeit geraten, unter dem vor allem die Ärmsten leiden. Aber auch ein anderes globales Phänomen wird in Lateinamerikas besonders deutlich: die Umweltverschmutzung, die Abholzung des Regenwaldes und der Klimawandel bedrohen zuerst die indigenen Völker Lateinamerikas, aber sodann alle Menschen der Erde.
Die Lage der Menschen
Reisende, die jenseits der Großen Zentren auf dem Kontinent unterwegs sind, werden die Armut vieler Menschen in Lateinamerika wahrnehmen. Etwa 40-60 Prozent der Einwohner sind davon betroffen. In den Städten wachsen die Favelas oder Slumgebiete durch die Menschen, die auf dem Land aufgrund von Dürre und Arbeitslosigkeit keine Perspektive sehen. Frauen sind stärker betroffen als Männer, da sie weitaus schlechter bezahlt werden, auch wenn sie die gleichen Tätigkeiten verrichten. Hinzu kommt ein anderes großes soziales Problem Lateinamerikas: der weit verbreitete Analphabetismus. Obwohl es gelungen ist, immer mehr Menschen eine schulische Bildung zu ermöglichen, sind die meisten Menschen später im informellen Sektor tätig, wo sie keinerlei Arbeitsgesetzgebung schützt. Kolping will in Lateinamerika Teil einer starken Zivilgesellschaft sein, in der die Politik kontrolliert und Visionen des Gemeinwohls für alle Menschen formuliert werden.
Wie wir helfen
Die Kolping-Projektarbeit begann 1967 in Brasilien. Hier wurden die ersten Ausbildungszentren gegründet. Berufliche Qualifizierung ist ein wichtiger Schwerpunkt als Hilfe zur Selbsthilfe. Mittlerweile ist Kolping in fast allen Ländern Lateinamerikas vertreten. Noch immer steht die Aus- und Fortbildung von jungen Menschen und Erwachsenen im Vordergrund und auch Kleinkredite sind ein wichtiger Bestandteil der Projektarbeit, denn mit ihrem erworbenen Wissen können sich die Menschen als Kleinunternehmer selbstständig machen. Außerdem liegt der Fokus in Lateinamerika neben der Verbandsarbeit auf sozialer Hilfe für Kinder und ihre Familien und auf Zisternenprojekten in Nordost-Brasilien.