Obwohl Vietnam zu den Ländern mittleren Einkommens zählt, ist das Einkommen zwischen Stadt und Land doch sehr ungleich verteilt. So verdienen die 20% der städtischen Bevölkerung rund 80% des Volkseinkommens. Trotz sehr geringer Analphabeten-Quote brechen noch immer viele Kinder die Schule ab und gehen auf keine weiterführende Schule.
Kolping vor Ort
Der recht junge Nationalverband Vietnam wurde Ende 2003 gegründet und hat seither tolle Erfolge verzeichnet. 3.401 Mitglieder organisieren sich aktuell in Vietnam in 150 Kolpingsfamilien. Gerade auf dem Land leben besonders viele Familien in Armut. Daher liegen die Arbeitsschwerpunkte von Kolping vor Ort auf der Vergabe von Kleinkrediten sowie auf:
Sauberes Wasser – besseres Leben
Früher klagte Kolpingschwester Hoa über die schlechte Wasserqualität: „Unser Wasser aus dem nahegelegenen Fluss ist oft verschmutzt, und viele Menschen in unserem Dorf sind davon schon krank geworden. Für mein Baby kann das lebensgefährlich sein.“ Daher macht sie sich jeden Tag auf den Weg, um an sauberes Trinkwasser zu kommen. Das kostet viel Zeit und macht es ihr unmöglich, auch noch arbeiten zu gehen.
Die Wasserfilteranlage der lokalen Kolpingfamilie kann nun ihr Leben verändern. Denn jetzt ist garantiert, dass das Wasser nicht mehr krank macht und ihre Familie und vor allem ihr Baby gefahrlos davon trinken können. Außerdem hat sie dann endlich Zeit, wieder die kleinen Schmuckstücke zu basteln, die sie auf dem Markt verkauft, um damit ein Einkommen zu beziehen. „Sauberes Wasser wird unser Leben verändern“, ist Hoa überzeugt.
Trotz der schwierigen politischen Situation hat es Kolping geschafft, seine Mitglieder in Bereichen der Bildung, bei der Gewinnung von sauberem Trinkwasser wie auch durch Einkommen schaffende Maßnahmen zu unterstützen.