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Flüchtlingspolitik

KOLPING INTERNATIONAL sieht Druck auf Herkunftsländer von Flüchtlingen kritisch


Entwicklungshilfe gegen Rücknahme von Asylsuchenden: Der Generalsekretär von KOLPING INTERNATIONAL, Dr. Markus Demele, lehnt diesen neuesten Politikvorstoß ab. Vielmehr gehe es darum, die Zivilgesellschaft vor Ort zu stärken, sagte er in einem Interview mit dem Domradio.

DOMRADIO.DE: Nach den Vorfällen in einem Flüchtlingsheim in Ellwangen vergangene Woche, wo 200 Flüchtlinge teils gewaltsam die Abschiebung eines Mannes aus Togo verhindern wollten, wird in Deutschland wieder darüber diskutiert, wie wir mit Asylsuchenden umgehen sollen. Länder, die abgelehnte Asylsuchende aus Deutschland nicht zurücknehmen, sollen weniger oder keine finanzielle Unterstützung mehr bekommen – wie finden Sie den Vorschlag?

Markus Demele (Generalsekretär KOLPING INTERNATIONAL): Zunächst klingt es plausibel. Wieso sollte ich mit jemandem kooperieren, der unfreundlich oder nicht bereit ist, mit mir zu kooperieren? Aber die Entwicklungszusammenarbeit folgt natürlich anderen Begründungen. Man muss sich auch fragen, warum diese Länder die Leute nicht zurücknehmen. Einige Länder haben schon auf der Verwaltungsebene nicht die Kapazitäten, so eine Rückführung leicht zu administrieren. Aber es gibt natürlich auch echte Verweigerer.

Trotzdem ist die Logik und die Begründung, warum wir überhaupt Entwicklungszusammenarbeit machen, eine ganz andere. Unsere deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist wertebasiert. Es geht um Menschenrechte, beim Kolpingwerk auch um ein christliches Menschenbild. Wir arbeiten ja nicht direkt mit einer Regierung zusammen, die wir an der Macht erhalten wollen, sondern mit den Menschen vor Ort, um ihnen überhaupt eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben.

Das ganze Interview können Sie unter diesen Links hören und lesen:

Interview Domradio

Interview online zum Nachlesen