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Katholikentag in Stuttgart

Bewegende Einblicke in die Solidarität der weltweiten Kolpingsfamilie bot die von KOLPING INTERNATIONAL und dem Facharbeitskreis Eine Welt initiierte Podiumsdiskussion. Moderiert von Yvonne Willicks, erzählten die teilweise zugeschalteten Gäste aus Myanmar, Burundi, Ruanda und der Ukraine von der aktuellen Situation in ihren Ländern.

Gemeinsam war allen, dass ihnen die persönlichen Treffen während der Corona-Zeit gefehlt haben. Viele Kolpingmitglieder waren durch die von der Pandemie verursachten Einschränkungen in ihrer Existenz bedroht. Als segensreich haben alle die Solidarität der Kolpinggemeinschaft in dieser Krise und die finanziellen Hilfen durch den Kolping Corona-Fonds empfunden.

Marcienne Gakobwa (Geschäftsführerin Kolping Burundi), Abbé Joseph (Präses Nationalverband Burundi) und Dancille Mujawamariya (Generalvorstand KOLPING INTERNATIONAL) aus Ruanda berichteten, dass es in ihren Ländern durch den Klimawandel zu Bodenerosionen komme, die durch das Auffangen des Regenwassers in großen Wassertanks abgemildert werden können. Große politische Unruhen gibt es in Myanmar nach einem Militärputsch im Februar 2021. Die Regierung gehe rücksichtslos gegen die Bevölkerung vor, berichtete Stephen Tino, Vorsitzender von Kolping Myanmar, in einer Videobotschaft. Kolpingsfamilien mussten flüchten, Felder können nicht mehr bestellt werden, Bildungseinrichtungen sind geschlossen, viele Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Dennoch halten die Kolpinggeschwister in Myanmar an Projekten, wie zum Beispiel einer Landwirtschaftsschule für biologischen Landbau, fest.

Live aus der Ukraine war Vasyl Savka zugeschaltet, der sehr berührend und emotional von einer Welle der Solidarität berichtet, die Kolping Ukraine bereits kurz nach Kriegsbeginn von vielen Kolping-Nationalverbänden erreicht habe.

Soledad Urunaga aus Paraguay stellte ihre Freiwilligen-Arbeit in der Diözese Rottenburg-Stuttgart dar. Dass Hilfe nicht immer nur von Nord nach Süd fließt, zeigte die beeindruckende Spende von Kolping Burundi ins deutsche Ahrtal nach der dortigen Flutkatastrophe 2021.
Betont wurde von allen Teilnehmern, dass sie gerade in den aktuellen Krisen (Corona, Ukraine-Krieg, Klimawandel) die weltweite Kraft und das gemeinsame Engagement für eine gerechtere Gesellschaft in der KOLPING-Weltfamilie schätzen gelernt haben.
Ein gemeinsames „Vater Unser“, das jeder in seiner Landessprache für den Frieden in der Welt betete, beendete den sehr bewegenden Nachmittag.

Im Ausstellungszelt des Zentrums Weltkirche auf dem Karlsplatz waren das Kolpingwerk Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart und KOLPING INTERNATIONAL mit einem Stand vertreten. Das Motto lautete „Eine Weltfamilie teilt, damit alle leben – Das Engagement des Kolpingwerkes weltweit“. Vonseiten KOLPING INTERNATIONAL standen Generalpräses Msgr. Christoph Huber und Sigrid Stapel zum Gespräch zur Verfügung. Gezeigt wurden Fotos von Kolpingsfamilien und Projekten aus Burundi, Ruanda, Myanmar, Paraguay und der Ukraine. Am Stand kam es zu zahlreichen Begegnungen und Gesprächen mit Menschen aus aller Welt. Auch die Gäste aus Ruanda und Burundi informierten über ihre Projekt- und Verbandsarbeit.

 

Fotos: Thomas Hübner