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KOLPING INTERNATIONAL zum Tag der Arbeit

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Arbeitsinspektionen gefordert


Noch immer arbeiten unzählige Menschen weltweit für kläglichen Lohn und unter prekären, ausbeuterischen Bedingungen. Ein Beispiel dafür ist die globale Textilproduktion, die immer wieder wegen Arbeitsrechtsverletzungen und mitunter lebensbedrohlichen Missständen von sich reden macht. Aber auch in der Landwirtschaft oder im Rohstoffabbau prägen Ausbeutung sowie die Zerstörung von Umwelt- und Lebensgrundlagen das globale Wirtschaftsgeschehen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt das Ausmaß „moderner Sklaven“ auf weltweit über 40 Millionen.

Dabei haben sich die 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen im Jahr 2015 zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet. Im achten Nachhaltigkeitsziel „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ wird wiederholt ein Bekenntnis zur Durchsetzung menschenwürdiger Arbeit weltweit formuliert. KOLPING INTERNATIONAL fordert daher: Menschenwürdige Arbeit muss jetzt einklagbar durchgesetzt werden. „Dazu bedarf es nicht nur sozialer, sondern auch ökologischer Mindeststandards. Und was es braucht, sind flächendeckende Systeme von Arbeitsinspektionen“, betont Dr. Markus Demele, Generalsekretär von KOLPING INTERNATIONAL. „Denn Arbeitsgesetze ohne Inspektionen oder Schutzsiegel ohne Kontrollen sind wertlos und haben in den vergangenen Jahrzehnten keine hinreichenden Verbesserungen bewirkt.“

Seit der Zeit der industriellen Revolution setzen sich Kolpingverbände für den Schutz der Würde arbeitender Menschen ein, aktuell in über 60 Ländern der Welt. Durch Hilfe zur Selbsthilfe – und hier insbesondere durch Bildung – wollen wir Menschen dazu befähigen, sich aus eigener Kraft ein besseres Leben aufzubauen. Bei der ILO in Genf nimmt KOLPING INTERNATIONAL einen Beraterstatus wahr.