NEWS

Indien: Ausbildung als Startchance für Ureinwohner

KOLPING Indien hat in einem Pilotprojekt 30 Frauen eines indigenen Nomadenstamms in Tamil Nadu zu Schneiderinnen ausgebildet. 

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass sich dieser Kurs an eine Bevölkerungsgruppe richtet, die von den meisten geächtet ist: Der Nomadenstamm ist auch in Indien eine Randgruppe, der Grundrechte verweigert und der staatlicherseits diskriminiert wird; zudem ist er wirtschaftlich schwach und wenig gebildet.

Damit möglichst viele Frauen aus diesem Stamm eine Chance erhalten, wurden die dreimonatigen Kurse in ihrem Dorf Kuruvimalai abgehalten. Überdurchschnittliches Talent bescheinigte die Ausbilderin den Frauen, die nicht nur das Nähen, sondern auch das kunstvolle Besticken von Kleidung erlernten. In einer feierlichen Zeremonie erhielten die Absolventinnen nun ihre Zeugnisse, mit dabei war auch der Länderreferent Gregor Federhen von KOLPING INTERNATIONAL.

Mit dieser Bescheinigung können sich die Frauen an ein staatliches Förderprogramm wenden: Wer eine dreimonatige Ausbildung nachweist, kann einen Antrag auf Bereitstellung einer Nähmaschine stellen und sich so als Schneiderin selbständig machen. Die KOLPING-Kurse fanden in Zusammenarbeit mit der Tamil Nadu State Rural Livelihoods Mission (TNSRLM) statt und geben den Frauen die Chance auf ein zusätzliches Einkommen. Der erste Schritt ist getan, um die Armut hinter sich zu lassen. Dank KOLPING haben diese Frauen eine Chance und Perspektive erhalten.