50 Jahre – 50 Stimmen zum Jubiläum

1969 wurde der Verein „Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes“ gegründet und legte den Grundstein für die professionelle Entwicklungszusammenarbeit des internationalen Verbandes. 50 Jahre später heißt dieser Verein KOLPING INTERNATIONAL Cooperation e.V. und trägt noch immer die Projektarbeit von KOLPING INTERNATIONAL.

Unterstützt wird unsere Arbeit auch von vielen Persönlichkeiten, die den Verband prägen. Sie sind Teil der Erfolgsgeschichte. Anlässlich unseres Jubiläums haben wir sie gebeten zu sagen, was sie persönlich mit KOLPING INTERNATIONAL verbinden oder an der bisher geleisteten Arbeit schätzen. Und auch, welche Herausforderungen sie für KOLPING INTERNATIONAL in den nächsten Jahren sehen.

„Gemeinsame tätige Liebe verrichtet Wunder – aus dieser Haltung ist KOLPING entstanden. Seit über 50 Jahren leistet KOLPING INTERNATIONAL Großartiges in der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit. Das Engagement der Mitglieder des Kolpingverbands ist ein positives Beispiel für einen Glauben, der sich „bis zur Erde bückt“, wie es der selige Adolph Kolping einst formuliert hat. Kolping hat verstanden, wie wichtig es ist, dass die Kirche den Menschen ein Zuhause gibt und ihnen Zukunft eröffnet.

Ich danke allen Mitgliedern der „Kolpingfamilien“, die ihr Leben nach dem Vorbild Adolph Kolpings ausrichten und gemeinsam Verantwortung übernehmen für ihre Mitmenschen und ihre Umwelt. Neben sozialem Einsatz und Solidarität mit Bedürftigen ist in den letzten Jahren die Sorge um unser „gemeinsames Haus“, die Bewahrung der Schöpfung immer mehr ins Zentrum gerückt. Ganz im Sinne von Adolph Kolping, dessen Seligsprechung sich bald zum 30. Mal jährt. Ad multos annos!“

Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien

„Seit 50 Jahren stärkt das Internationale Kolpingwerk die Solidarität der Menschen – in den Kolpingsfamilien und über Landesgrenzen hinweg. Das Einstehen für eine starke Gemeinschaft ist in der aktuellen Situation, in der die globale Zivilgesellschaft immer mehr unter Druck gerät, noch wichtiger geworden. Vielerorts schließen sich derzeit Freiräume, die für eine funktionierende Gesellschaft und für das Wohl der Menschen unabdingbar sind. Ich möchte daher Kolping International ermutigen, sich auch weiterhin als starker zivilgesellschaftlicher Akteur politisch einzumischen, wenn weltweit Bürgerrechte eingeschränkt werden.“

Heike Spielmans, Geschäftsführerin von VENRO

„Als ich mich im Jahr 2017 auf den Weg auf eine Bildungsreise nach Honduras und Mexiko machte war mir klar, dass eine spannende Zeit vor mir liegen würde mit vielen Eindrücken rund um Kaffeeanbau, fairen Handel und gerechtere Preisgestaltung.
Nicht erwartet hatte ich die Erkenntnis, wie notwendig, wichtig und entscheidend die Bildungsarbeit der MitarbeiterInnen vor Ort ist, um den erwachsenen Menschen Selbstbewusstsein zu geben und Wertschätzung entgegenzubringen. Ein entscheidender Faktor um die Kaffeebohnen zu einem guten Preis zu verkaufen.
Doch gerade im Bereich der Kinder ist in vielen Ländern noch einiges zu tun, um ihnen eine gute und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen. Gut, dass Kolping International sich dieser Verantwortung bewusst ist und die Herausforderung immer wieder aufs Neue annimmt.“

Yvonne Willicks, Moderatorin

„Als ich 1996 Kolping kennenlernte, war für mich damals vor allem der Gedanke an die Kostbarkeit des menschlichen Lebens wichtig. In all den Jahren meines Engagements für Kolping erkenne ich das Prinzip der Menschenwürde, die sich wie ein roter Faden durch alle Strukturen, Versammlungen, Programme und Projekte des Verbands zieht. Die Würde aller Menschen kann nur in einer Gemeinschaft anerkannt und geachtet werden, die das Leben eines jeden Mitglieds als wertvoll erachtet. Diese Erfahrung machen wir bei Kolping International – einer Gemeinschaft, die auf Menschenwürde und Solidarität begründet ist. Auf lokaler und nationaler Ebene stehen die Menschenwürde und die Menschenrechte aller Menschen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Und das erleben wir auch in der Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern. Heute mehr denn je ist Kolping International in seiner Arbeit ein Vorbild für die ganze Welt, wo die Würde und Rechte von Millionen von Arbeitskräften im Streben nach Profit geopfert werden.“

 

Judith Turner, Geschäftsführerin des Kolpingwerkes Südafrika

„Weltweit trägt die familienhafte Gemeinschaft bei KOLPING auf ganz unterschiedliche und vielfältige Weise. Das finde ich beeindruckend! Jüngere und Ältere sind mit hohem persönlichen Einsatz unterwegs, um sich in ihren jeweiligen Situationen gegenseitig zu stützen und zu helfen.

Bei der Fülle von Engagement und gesammeltem Know-How ist es gleichzeitig eine große Herausforderung, dass junge Menschen mit ihrer Sicht der Dinge Raum und Geltung haben. Ihre Wünsche, Vorstellungen und Ideen tragen KOLPING INTERNATIONAL in die Zukunft.“

Peter Schrage, Bundesleiter der Kolpingjugend Deutschland

„KOLPING INTERNATIONAL ist für die Bedürfnisse und Belange der Weltgemeinschaften sehr sensibilisiert. Es versetzt Partner in die Lage und bestärkt sie auch darin, führende Betreiber von Veränderungen im sozialen, wirtschaftlichen und Umweltbereich zu sein, indem es Armen ermöglicht, mithilfe systematischer Programme zur Armutsbekämpfung am optimalen Wohlstand teilzuhaben, der in den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN als Ziel vorangestellt wird. Die Bemühungen von KOLPING INTERNATIONAL, sich fortwährend zusammen mit den Nationalverbänden für die Anwendung eines partizipatorischen Ansatzes einzusetzen, haben es Kolping Indien ermöglicht, wirkungsorientierte Programme zu entwickeln und bereitzustellen.“

Dr. Maria Soosai, Geschäftsführer von Kolping Indien

„Kolping International ist für mich ein unvergessliches, inspirierendes Treffen mit Menschen aus allen Teilen der Welt, bei denen ich sowohl ihre Ansichten und Handlungsideen kennengelernt habe als auch ihre Kraft erlebt habe, die Welt zu verbessern. Faszinierende Reisen zu interessanten Orten haben mir ermöglicht, die Geschichte, Kultur und Tradition des Kolping- Gastlandes kennenzulernen, die freudige Gemeinschaft zu erleben und ein aufbauendes Gefühl zu haben, ein Teilchen davon zu sein.

Ich würde Kolping International, und Kolping Europa wünschen, dass sich immer engagierte Leute finden, die die Kolpingarbeit glücklich macht und die bereit sind, an der weiteren Entwicklung gemeinsam mitzuwirken.“

Beata Harasimowicz, stellvertretende Vorsitzende des Kolpingwerkes Polen

„Mit der Gründung des Diözesanverbandes Hamburg 1995 haben wir auf Anraten des SEK Tansania als Partnerland gewählt. Zu dem Zeitpunkt hatten der DV Hamburg und das Kolpingwerk Tansania je etwa 2000 Mitglieder. Heute hat der DV Hamburg etwa 1400, das Kolpingwerk Tansania mehr als 13000 Mitglieder.

Es passiert immer wieder, dass Leute sagen, das Geld für die Reisen sollte man lieber in die Projekte stecken. Doch unsere Partner in Tansania legen Wert auf persönlichen Kontakt und sehen die Besuche als Wertschätzung ihrer Arbeit. Es haben sich viele freundschaftliche Beziehungen entwickelt.

Dadurch und durch die Informationen des SEK wurde uns mehr und mehr deutlich, wie hoch die Qualität der Arbeit des Kolpingwerks Tansania ist. Sie ist nicht nur im Lande selbst sehr anerkannt, sondern auch im weiteren afrikanischen Raum.

Insgesamt ist mir in letzter Zeit immer deutlicher geworden, dass man im entwicklungspolitischen Kontext vieles hinterfragen muss. Das fängt bei den Begriffen an, die aus der Sicht der führenden Industrieländer und der afrikanischen  Eliten (nicht den korrumpierten Ausbeutern in etlichen Regierungen) eine völlig unterschiedliche Bedeutung haben können. Das wird zum Beispiel beim Begriff „Entwicklung“ deutlich, der hier sehr oft einseitig wirtschaftsliberalistisch geprägt ist, aber viel mehr von den kulturellen und geistigen Ressourcen Afrikas bestimmt sein sollte. Hier kommt uns die Struktur des Kolpingwerks zugute, da die Menschen vor Ort ihre Visionen und Projekte auf dem Hintergrund ihrer konkreten Situation entwickeln können. Das sollte uns bei unserer Partnerschaftsarbeit ein wesentlicher Aspekt sein.“

Walter Mahr, Diözesanvorsitzender des Kolpingwerkes Hamburg und Beauftragter für Internationale Partnerschaftsarbeit

„Mit KOLPING INTERNATIONAL verbinde ich zahlreiche Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene, die ich in den vergangenen Jahren besuchen und auch mitgestalten durfte. Bei allen Veranstaltungen – von Bildungsmaßnahmen bis hin zu sozialen und ökologischen Projekten – war der interkulturelle Austausch über viele Landesgrenzen hinweg eine große Bereicherung. Für die Zukunft wünsche ich KOLPING INTERNATIONAL, dass die Förderung der Jugendarbeit einen Beitrag dazu leistet, die erfolgreiche Arbeit der vergangenen 50 Jahre fortzuführen und immer wieder mit neuen Ideen anzureichern.“

Sven Messing, Vorsitzender der Kolpingjugend Europa

„Als der Name Kolping 1996 zum ersten Mal in Burundi eingeführt wurde, gingen die ersten Mitglieder einfach davon aus, dass es sich um eine katholische Aktionsbewegung wie alle anderen handelte, die gemeinsames Lesen und Meditieren des Evangeliums Jesu Christi betreibt.

Mit der Weiterentwicklung des Verbandes Kolping Burundi verstanden die Mitglieder aber, dass dieser sie auch dazu einlud, an ihrer persönlichen und sozioökonomischen Entwicklung zu arbeiten. Da sie armutsbedingt jedoch mit schwierigen Lebensbedingungen zu kämpfen hatten, waren ihre Mittel begrenzt. KOLPING INTERNATIONAL unterstützte sie vor allem durch Ausbildungsmaßnahmen. Sie lernten, eine eingehende Analyse ihrer Ausgangslage vorzunehmen, d.h. ihr Potential zu erkennen und auf dieser Grundlage konkrete Aktivitäten zur Armutsbekämpfung zu entwickeln, die sie selbst durchführen konnten, ohne auf Hilfe von außen zu warten. Die Workshops zum Thema Land- und Viehwirtschaft zeigten ihnen neue Möglichkeiten auf und bewegten sie dazu, die althergebrachten Methoden zu verbessern. So konnte die landwirtschaftliche Produktion gesteigert und dadurch die Ernährung sichergestellt werden.“

Dismas Ntahomvukiye, Vorsitzender des Kolping Nationalverbandes Burundi

„Unser Leben ist bereichert worden. Wir haben Freunde in Burundi und Ruanda gewonnen und viel gelernt: Fröhlichkeit, Bescheidenheit und Dankbarkeit. Gegenseitiges Kennenlernen macht Frieden möglich. Menschen leben gern in ihrer Heimat, lachen und gestalten ihre Zukunft, entwickeln Ideen, sind fleißig, diszipliniert und fröhlich, teilen das, was sie haben. Auch in Deutschland erleben wir durch die Aktionen herzensgute Menschen, aktiv und aufgeschlossen, die sich für andere einsetzen. Wir freuen uns über jede Begegnung. Unser Glaube wird greifbar und real.“

Ines und Thomas Hübner, Kolpingsfamilie Plochingen

„Wie KOLPING INTERNATIONAL funktioniert, habe ich das das erste Mal in Rom bei der Seligsprechung von Adolph Kolping erlebt. Ich war damals als Zivildienstleistender Assistent der Regie beim Fest der Begegnung. Bis heute fasziniert mich diese Begeisterung im Glauben, die über alle Grenzen verbindet. KOLPING INTERNATIONAL – hier wird gemeinsam gearbeitet, gebetet und gefeiert! Wo immer aber der Glaube gemeinsam in Wort und Tat weitergetragen wird, da wird die Freude des Evangeliums sichtbar. Da begegnen sich Himmel und Erde!

Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur domradio.de

„Der DV Eichstätt ist Partner der Kolping-Nationalverbände Peru und Togo. Bei Besuchen dort haben wir nicht nur Freunde, sondern Kolpingbrüder und -schwestern gewonnen. Wir erhielten Einblick in ihren Alltag, in ihre Familien, in ihre Berufswelt und vor allem in ihren Glauben. Über Ländergrenzen und Kontinente hinweg sind wir verbunden im Kolpingwerk.

Durch die Verbundenheit mit unseren Kolpinggeschwistern in Peru und Togo durfte ich neue Erfahrungen machen, viele Menschen kennenlernen und Freundschaften knüpfen. Ich fühle mich dadurch reich beschenkt und bin stolz ein Teil dieser weltweiten Gemeinschaft im Internationalen Kolpingwerk zu sein.“

Eva Ehard, Diözesanvorsitzende Kolpingwerk Eichstätt

“Ich habe 1989 mit KOLPING in Tansania begonnen. Die erfolgreiche Umsetzung der KOLPING-Entwicklungsprogramme in der Diözese Bukoba bewirkte, dass andere Diözesen aufmerksam wurden und sich die Kolpingarbeit dort ebenfalls ausbreitete. Da die Mehrheit der Kolpingmitglieder in Afrika arme Kleinbauern sind, wurde deutlich, dass KOLPING seine Entwicklungszusammenarbeit in Afrika nicht nur auf die berufliche Bildung konzentrieren kann, sondern sich auch für die ländliche Entwicklung öffnen muss. Es freut mich sehr zu sehen, wie viele afrikanische KOLPING-Verbände nach Tansania kommen, um unsere Programme der ländlichen Entwicklung kennenzulernen und es in ihrer Heimat einzuführen.
Diese Programme tragen dazu bei, die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung zu verwirklichen.”

Msgr. David Kamugisha, Gründer und Nationalpräses von KOLPING Tansania

„Die weltumspannende Solidarität des Kolpingwerkes erlebte ich erstmals 2004, als ich im Rahmen eines Workcamps mit den Kolping Jugendgemeinschaftsdiensten in Mexiko Gastfreundschaft erfuhr.2005 absolvierte ich in den Semesterferien ein Praktikum bei KOLPING INTERNATIONAL  und lernte das Instrument der Mikrokredite in der Entwicklungszusammenarbeit kennen, welches sich wunderbar mit dem Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe zu verbinden schien. 10 Jahre später kreuzte sich wieder mein Weg mit KOLPING INTERNATIONAL und ich konnte feststellen, welche Anstrengungen das Kolpingwerk weltweit unternimmt, regionalen Unterschiedlichkeiten gerecht zu werden. Als Mitglied im Diözesanvorstand und als BIP habe ich seit 2016 nochmal einen anderen Zugang zur der Arbeit von KOLPING INTERNATIONAL bekommen. In der Partnerschaftsarbeit geht es mir heute darum, die Verantwortung der Mitglieder in Kolumbien und im Erzbistum Köln für eine gerechtere Welt zu stärken und Räume zu öffnen, in denen wir voneinander lernen können und gemeinsam politische Forderungen artikulieren können.“

Esther Henning, bis 2019 Beauftragte für Internationale Partnerschaftsarbeit im DV Köln, Friedensfachkraft in Bolivien

„Für mich hat die Entwicklungsarbeit von KOLPING INTERNATIONAL einen ganz besonderen Charakter, da es nicht allein um den Bau von Berufsbildungseinrichtungen oder den Bau von Brunnen geht, sondern ganz wesentlich auch um die Organisation von Menschen in einer solidarischen Gemeinschaft. Durch den Zusammenschluss von Menschen in einer solchen Gemeinschaft wird Solidarität freigesetzt zur Lösung von sozialen Problemen. Für KOLPING INTERNATIONAL stellt sich die Aufgabe, immer wieder Menschen von dieser Idee zu begeistern und bei den Mitgliedern die Bereitschaft für eine internationale Solidarität zu erhalten.“

Hubert Tintelott, ehem. Generalsekretär von KOLPING INTERNATIONAL (1973-2012)

„Mit KOLPING INTERNATIONAL verbinde ich eine weltweite Gemeinschaft von Christen in der Verantwortung für die Eine Welt. Begeistert bin ich von dem „ganzheitlichen Entwicklungsansatz“ der sich nicht nur auf materielle Hilfe erstreckt. Deutlich wird dies für mich in den Leitlinien des brasilianischen Kolpingwerkes: Religião, Trabalho, Recreação, Família e Sociedade. Sie nehmen ganzheitlich den Menschen in seinen vielfältigen Bedürfnissen in den Blick. Voraussetzung für nachhaltige Entwicklungsarbeit ist der Aufbau eines starken Verbandes mit festen Strukturen, aus denen heraus Entwicklungsprojekte zukunftsfähig gestaltet werden können. Dafür bieten die Verbandsstrukturen von Kolping international eine sichere Basis, in der die Ideale des Gründers Adolph Kolping in einer globalisierten Welt mehr denn je aktuell sind. Eine der größten Herausforderungen der Zukunft ist für mich die weltweite Bekämpfung von Fluchtursachen, der sich Kolping international mit ganzer Kraft widmen muss.“

Walter Rung, Beauftragter für Internationale Partnerschaft im Kolpingwerk DV Speyer

„Die Hilfe zur Selbsthilfe unterstütze ich seit über 50 Jahren mit dem Ziel, dass die geförderten Menschen das Rüstzeug erhalten, um ihr Leben so zu gestalten, dass die Lebensgrundlagen im Heimatland erwirtschaftet werden können (…). Die jungen Menschen sollen gefördert werden in den Zielen Adolph Kolpings, die da sind: „Tüchtigkeit im Beruf“ und „Verantwortung übernehmen für Familie und Gesellschaft“.  Dabei soll eine christliche Grundordnung vorgelebt werden. (…) Getreu einer Kernaussage Adolph Kolpings: „Tätige Hilfe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz“. Ich hoffe, dass ich mit dieser Stiftung weit über meinen Tod hinaus mithelfen kann, jungen Menschen in ihrem Heimatland eine Perspektive zu bieten.“

Fritz Walk, Unterstützer, in der Präambel seiner Stiftung bei KOLPING INTERNATIONAL

„Ich freue mich den Leuten Freude zu machen, in dem ich ihnen durch Bildungs- und Begleitungsarbeit zeige, dass Gott ihnen Fähigkeiten und Anlagen anvertraut hat, die sie durch persönliche und ständige Anstrengungen entwickeln können. Nur dadurch können auf der persönlichen und auf der Gemeindeebene Erfolge erzielt werden. Ich habe erhebliches Vertrauen während meiner Arbeit als Geschäftsführer von KOLPING Togo erfahren dürfen; dies versuche ich auch weiter an die Mitglieder zu schenken und der Dank dafür ist, dass sie mehr und in guter Qualität ihre Ernten produzieren und sehr stolz darauf sind!“

Koku Amédomé (Laurent) Tay, Geschäftsführer KOLPING Togo

„Als Mitglied der Bischöflichen Kommission für ADVENIAT besuchte ich Bolivien. Ich war ganz überrascht in El Alto, einer riesigen Trabantenstadt von La Paz, mitten auf einem öffentlichen Platz ein großes Kolping-Denkmal zu sehen. Auf meine erstaunten Nachfragen berichtete man mir von der wirkungsvollen Entwicklungsarbeit von KOLPING vor Ort. Deshalb war es mir wichtig, bei meiner Köln-Visitation KOLPING INTERNATIONAL einen Besuch abzustatten. Ich bin beeindruckt vom entwicklungspolitischen und evangelisierenden Engagement der Mitarbeiter/innen um Generalpräses Ottmar Dillenburg.“

Rolf Steinhäuser, Weihbischof im Erzbistum Köln

„Im Jahr 2001 durfte ich als Teil einer Delegation aus dem Kolpingwerk Diözesanverband Münster unsere Freunde und Partner von KOLING Uganda besuchen. Anlass war der erste ostafrikanische Kolpingtag in Hoima. Die Kolpingmitglieder der afrikanischen Kolpingsfamilien stellten ihre vielfältige Arbeit vor. Ihr Engagement für KOLPING, ihre soziale Arbeit für die Mitglieder und die Menschen in ihrem Umfeld sowie ihre Aktivitäten als Hilfe zur Selbsthilfe beeindrucken mich nachhaltig. KOLPING INTERNATIONAL bietet den Rahmen für die Vernetzung und den Austausch der Kolpingwerke weltweit. Wir lernen voneinander, wir bekommen Ideen für unsere Arbeit und wir finden Freunde. Die Partnerschaften unseres Diözesanverbandes mit Uganda und Rumänien haben sehr davon profitiert und auch unsere Arbeit vor Ort bereichert.“

Matthias Knauff, Leiter des Diözesanfachausschusses „Internationalität und Eine Welt“ im DV Münster

„Der voranschreitende Klimawandel wird auch KOLPING INTERNATIONAL vor immer neue Herausforderungen stellen. Die Versteppung ganzer Landstriche und die zunehmenden Überschwemmungen entziehen vielen Menschen quer über den Globus ihre Lebensgrundlage. Die Folgen sind Armut, Hungersnöte, Krieg um Ressourcen und schlussendlich Flucht. Besonders betroffen sind ohnehin schon instabile Regionen der Erde. Als Akteur der internationalen Zusammenarbeit müssen Wege gefunden werden die Not in den betroffenen Erdteilen zu lindern und ein gesellschaftliches Umdenken über den eigenen Konsum anzuregen.“

Maria Veltum, Diözesanleiterin der Kolpingjugend Fulda

„Ich bin stolz darauf, Teil der 50-jährigen Reise der Entwicklungszusammenarbeit von KOLPING INTERNATIONAL zu sein. Ich war 25 Jahre Geschäftsführer von KOLPING Uganda und habe in verschiedenen Leitungsgremien mitgewirkt und miterlebt, wie der Kolpingsamen, der von praktizierter Selbsthilfe abhängt, gewachsen ist und die Fähigkeiten der Menschen gefördert hat. KOLPING INTERNATIONAL, ein weltweiter Verband, stellt sich den globalen Herausforderungen durch den Klimawandel, eine ungleiche Bevölkerungsverteilung, Abholzung der Wälder, abnehmende persönliche Begegnungen aufgrund von Weiterentwicklungen in der Informationstechnologie, Armut etc. Dies schränkt unsere Bemühungen ein, eine ganzheitliche Entwicklung zu steuern. Auf der Suche nach Lösungen für die drängenden sozialen Probleme unserer Zeit ist eine nachhaltige Kolpingmitgliedschaft äußerst wichtig, die vom Geist der Hilfe zur Selbsthilfe und des kollektiven solidarischen Handelns durchdrungen ist. Das heutige wirtschaftlich wettbewerbsorientierte Umfeld erfordert von den NRO, wettbewerbsfähige Strukturen für ihre Mitglieder zu entwickeln und in die Entwicklung der Menschen zu investieren.“

Aloysius Mugasa Adyeri, ehemaliger Geschäftsführer von Kolping Uganda

„Die Gewerkschaften in der ganzen Welt, darunter auch meine, die IG BAU in Deutschland, führen ihre eigenen Solidaritäts- und Entwicklungsprogramme durch. Für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wie mich ist es aber sehr wichtig, dass Organisationen wie KOLPING INTERNATIONAL – mit teils oder manchmal ganz anderem Hintergrund – auch rund um den Globus aktiv sind. Wo unsere Stimme von manchen Regierungen ignoriert oder geknebelt wird, sind sie immer noch in der Lage, die allgemeine Bedeutung von Menschenrechten, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit für die Entwicklung herauszustellen. Und das tun sie auch. Die von KOLPING INTERNATIONAL angewandten Methoden und Instrumente unterscheiden sich oft von unseren. Aber wir haben viele gemeinsame Ziele. Und was mir am meisten gefällt: wie gut unsere Zusammenarbeit hier in Deutschland bei kritischen Themen funktioniert, wie bessere Arbeitsaufsicht, gerechte Löhne und bessere Bedingungen für die vulnerabelsten Menschen in unserer Gesellschaft, einschließlich der Wanderarbeiter. Die Zweideutigkeit, die man vielleicht in einigen anderen Organisationen mit Sitz in reicheren Ländern findet, mit dem Finger auf einige schlechte Bedingungen in anderen Ländern zu zeigen, während man über fast ähnliche Dinge im eigenen Land schweigt, ist definitiv nicht die Politik von KOLPING INTERNATIONAL. Herzlichen Glückwunsch also zum 50. Jahrestag und weiter so!“

Frank Schmidt-Hullmann, Hauptabteilungsleiter Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

„Was wäre wenn?

Ein Gastprofessor in China fragt Studierende: Vor euch liegt die Zukunft, wie wird sie werden? Eine Studentin antwortet etwas irritiert: Unsere Zukunft liegt hinter uns, nicht vor uns.

Ich neige stark auch zu dieser Ansicht. Was wäre, wenn man sich anders entschieden hätte vor fünfzig Jahren. Den Schritt nicht gewagt hätte, auf anderen Kontinenten KOLPING zu gründen. Ich will es mir nicht vorstellen. 30 Jahre konnte ich mitdenken, mitgestalten, mitbestimmen, mein Beitrag. Ich wünsche KOLPING INTERNATIONAL noch viele mutige Entscheidungen, damit immer wieder Zukunft hinter uns liegt.“

Bernhard Burger, Geschäftsführer von Kolping Schweiz 1989 bis 2018 und Geschäftsführer von KOLPING INTERNATIONAL von 2007 bis 2017

„50 Jahre KOLPING INTERNATIONAL – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Bei meinen Reisen in Kaffeeanbauländer konnte ich immer wieder das Ungleichgewicht zwischen den Ländern des Südens und den hochentwickelten Staaten des Nordens erfahren. Kaffeebauern leisten körperlich schwere Arbeit. Eine faire Bezahlung erhalten sie jedoch viel zu selten. Das KOLPING-Projekt TATICO ist nunmehr auch schon 25 Jahre ein Teil von KOLPING INTERNATIONAL. Gemeinsam haben wir die Vision, dass unsere Gesellschaft das Morgen nur erfolgreich gestalten kann, wenn fairer Handel und faires Handeln zur Selbstverständlichkeit werden. Nationalismus, Grenzzäune und Populismus schaffen die Ungleichheiten zwischen Nord und Süd nicht ab. Die Lösung des Problems liegt auch in unserem Konsumverhalten! Wir treffen jeden Tag viele Male Kaufentscheidungen. Dabei könnten wir daran denken, den armen Ländern für ihre Waren einen Preis zu zahlen, der den hart arbeitenden Kleinbauern dort Hoffnung und Würde zurückgibt. Geiz am Warentresen zementiert die Ungleichheit. Partnerschaftliche Zusammenarbeit benötigt starke Partner – vor Ort, national und international. Wir freuen uns auf die nächsten 50 Jahre Zusammenarbeit mit KOLPING INTERNATIONAL und gratulieren herzlich zum Jubiläum!“

Klaus Langen, Geschäftsführer Langen Kaffee

„Der 50. Jahrestag ist ein Bekenntnis zu Geschwisterlichkeit und Kameradschaft. In Peru geht es darum, dorthin zu gehen, wo nur wenige hingehen können. Es geht darum, auf der Suche nach unseren Schwestern und Brüdern in Christus zu sein, die am meisten in Not sind. Die Ergebnisse sind sichtbar: Aufbau von Selbstwertgefühl und bürgerschaftlichem Engagement, Kenntnis der eigenen Rechte, mehr Geld für ein besseres Leben verdienen, Alphabetisierung der Frauen auf dem Land. Das sind wirklich positive Beiträge, die über einfache Geldtransfers hinausgehen. Wir werden mit dem Geist, dem Verstand und offenem Herzen für diesen Dienst weiter fortfahren. Treu Kolping!”

Charo Dueñas Jaén, Geschäftsführerin KOLPING PERU

„Eine für mich wichtige Erkenntnis meiner ehrenamtlichen Mitarbeit ist die Entwicklung im Internationalen Kolpingwerk von der Patenschaftsarbeit zur Partnerschaftsarbeit. Voraussetzung für diese Entwicklung war und ist die entwicklungspolitische Bildungsarbeit, die Geber und Empfänger stets auf Augenhöhe sieht. Partnerschaft kann nur gelebt werden, wenn sie keine ‚Einbahnstraße‘ ist. Dies gilt für die Entwicklung von Projekten, ebenso wie für die Besuche und die Kommunikation zwischen den Partnern.“

Werner Sondermann, Vorsitzender Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland e.V., bis 2017 Mitglied im Vorstand von KOLPING INTERNATIONAL Cooperation e.V.

„Seit mehr als zwei Jahrzehnten verbindet mich die Arbeit bei der Deutschen Kommission Justitia et Pax mit KOLPING INTERNATIONAL. Der langjährige Generalsekretär Hubert Tintelott und sein Nachfolger Markus Demele haben das Thema ‚Decent Work‘ geradezu zu einem Markenzeichen von Justitia et Pax gemacht. In internationalen Workshops wurden christliche und säkulare Organisationen für den gemeinsamen Einsatz zugunsten menschenwürdiger Arbeitsverhältnisse motiviert. Mit den deutschen Gewerkschaften wird seit langer Zeit ein strukturierter und ergebnisorientierter Dialog geführt. Und im Rahmen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hat Justitia et Pax die katholischen Stimmen gestärkt und gebündelt. Nichts davon wäre ohne die Expertise von KOLPING INTERNATIONAL möglich gewesen.“

Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz

„Die Arbeit von KOLPING INTERNATIONAL ist bewundernswert, sichtbar im Engagement und in der Hingabe seiner Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich bin zutiefst dankbar für die Arbeit dieses Teams, das so vielen Menschen auf der ganzen Welt hilft, ohne sie überhaupt zu kennen, mit einer aktiven Liebe, die Leben und Geschichten verändert, die die Würde derer erhöht, die sie am meisten brauchen, die Hoffnung auf den Aufbau einer gerechteren und brüderlicheren Gesellschaft weckt. Ich bete zu Gott, auf die Fürsprache der Jungfrau Maria und des Seligen Adolph Kolping, dass KOLPING INTERNATIONAL weiterhin von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe erleuchtet wird, damit dieses wunderbare Werk sich weiter ausbreitet und noch tiefere und wesentlichere Veränderungen in der Gesellschaft und im Leben vieler anderer Menschen auf der ganzen Welt fördern kann.“

João Ederson de Oliveira e Silva, Geschäftsführer des Kolpingwerkes Brasilien

„Als ehemaliger Bundessekretär von Kolping-Österreich habe ich in Brasilien und Kenia unsere Projekte kennen- und wertschätzen gelernt. KOLPING Österreich hat viel Geld dafür gesammelt. Es stimmt schon: Gib einem Hungernden keinen Fisch, sondern eine Angel und lehre ihn, damit umzugehen, aber lass ihn dann auch an den Teich heran! Kolpingleute in bevorzugten Regionen: Helft den Menschen in benachteiligten Regionen, mit dem, was sie vorfinden, produktiv und solidarisch umzugehen. Gebt ihnen, was sie dazu brauchen und kümmert euch weiter um sie. Wie sagt doch der kleine Prinz? Du bist verantwortlich für das, was du dir vertraut gemacht hast. KOLPING INTERNATIONAL ist die Tür, durch die eure Ideen, eure Hilfe nachhaltig und mit großer Verantwortung und Professionalität im obigen Sinn eingesetzt werden.“

Clemens Schepers, ehemaliger Bundessekretär KOLPING Österreich

„70 Länder an einem Vormittag! Mit gutem Gewissen! Bei KOLPING geht das: Es genügt ein Besuch an unserer Adolph Kolping Berufsschule in München und die Begegnung mit den Schülern. Wie eine solche Begegnung gelingt? Nur mit einem großen Herzen und einem weiten Horizont. Konkret: Mit Verständnis für die Situation der Menschen in den unterschiedlichen Regionen der Welt. Das erreicht für mich KOLPING INTERNATIONAL mit der geleisteten Solidarität: Wir sind eine Weltfamilie, es gibt ein Verständnis der Gemeinsamkeit trotz Unterschieden und die Herausforderung zusammenzuleben und zusammenzuhalten über kleine und große Distanzen hinweg.“

Msgr. Christoph Huber Landespräses Kolpingwerk Bayern, Diözesanpräses Kolpingwerk Diözesanverband München und Freising

„Die Menschen in Afrika benötigen Jobs und Chancen, damit sie sich in ihren Heimatländern eine Zukunft aufbauen können. Mit den Arbeitsschwerpunkten berufliche Bildung und wirtschaftliche Selbstständigkeit leistet KOLPING INTERNATIONAL dazu einen guten und wichtigen Beitrag. Ich wünsche mir, dass KOLPING INTERNATIONAL sich auch in den kommenden Jahren in diesen Bereichen engagiert und dieses Engagement, wenn möglich, auch noch ausbaut. Denn die Herausforderungen in diesem Bereich werden in den kommenden Jahren aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahlen in Afrika sogar noch größer werden.“

Volkmar Klein, MdB
Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

„Menschen in Not sollte geholfen werden. Am nachhaltigsten funktioniert Hilfe, wenn sie Menschen zu Eigenleistungen befähigt. Mit der Hilfe zur Selbsthilfe leistet KOLPING INTERNATIONAL die Hilfe, die ich für richtig halte und die ich seit Beginn unterstütze. Ich habe mehr als ich brauche und werde KOLPING INTERNATIONAL weiter unterstützen.“

Georg Karbach, Unterstützer von KOLPING INTERNATIONAL

„Die harte Lebenswirklichkeit zu Adolph Kolpings Zeiten mit ihren spezifischen Herausforderungen und seine Antwort darauf zeigen uns, dass jeder kleine Anfang die Möglichkeit in sich birgt, Großes zu bewegen. Dem Beispiel unseres Gründers folgend haben sich die Kolpingleute im Jahr 1969 auf dem Internationalen Kolpingtag in Salzburg/Österreich auf neue Aufgaben und Wege eingelassen, auch wenn diese auf den ersten Blick die Grenzen der herkömmlichen Kolpingarbeit weit hinter sich ließen. In fünfzig Jahren ist daraus eine beachtliche weltweite Größe und Vielfalt an Tätigkeitsfeldern entstanden. Immer muss es uns aber um die Stärkung der verbindenden Idee gehen, aus der die Achtsamkeit um die Würde des Menschen kommt, vor allem um die Würde der Benachteiligten, der Schwachen, der Langsamen, der scheinbar Verlorenen. Wenn diese Idee unsere gemeinsame, verbindende Kraft bleibt, dann werden auch weiterhin die Menschen, die sich KOLPING – wo immer auf dieser Erde – verbunden fühlen, eine gute Zukunft haben.“

KR Mag.a Christine Leopold, Präsidentin KOLPING Österreich

„Als Diözesanpräses des Kolpingwerks Diözesanverband Paderborn (1965 bis 1972) habe ich – unterstützt durch Generalsekretär Gerd Ritzerfeld – auf der Generalversammlung des Internationalen Kolpingwerks 1968 in Salzburg den Antrag gestellt: „Das Internationale Kolpingwerk soll eigenständig Entwicklungshilfe leisten“. Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Daraufhin wurde eine kleine Kommission gebildet, der ich damals angehörte. Sie hatte den Auftrag, unter dem Slogan „Aktion Brasilien“ mit der Kolpingfamilie São Paulo ein Projekt zu planen, das in besonderer Weise der Aus- und Weiterbildung junger Menschen dienen sollte. Dazu fand im März 1969 eine Reise nach São Paulo statt. Zur rechtlichen Grundlage der Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes wurde am 20. August 1969 der Verein „Sozial- und Entwicklungshilfe des Internationalen Kolpingwerkes – SEK“ – gegründet. Als ich mein Amt als Generalpräses 1972 antrat, war das Kolpingwerk in 14 Ländern – überwiegend im deutschsprachigen Raum Europas – vertreten. Am Ende meiner Amtszeit (2002) existierte und arbeitete das Kolpingwerk in 60 Ländern der Erde. Gemeinsam haben wir im weltweiten Kolpingwerk das Wort vom Papst Paul VI in der Enzyklika „Populorum progressio“ in die Tat umgesetzt: „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“.“

Prälat Heinrich Festing, Generalpräses a.D.

„Um leicht und deutlich zu sehen, was KOLPING INTERNATIONAL bisher getan hat, müssen wir den Zweck benennen, auf den es ausgerichtet ist. Es ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“, und das ist die Besonderheit, mit der man uns von anderen Organisationen unterscheiden kann. Unser Ziel ist es, den Menschen zu einem nachhaltigen Leben auf eigenen Füßen zu verhelfen, damit sie ein würdiges, ihrer Würde entsprechendes Leben führen können. Heutzutage ist es sehr wichtig, neben der Mentalität und Spiritualität auch das materielle Leben zu verbessern. Im Allgemeinen gibt Kolping den Menschen die Angel in die Hand und bringt ihnen bei, wie sie das erreichen können. Genau das ist der Sinn einer nachhaltigen Entwicklung.
Und wenn wir speziell über Vietnam sprechen, sind wir sehr stark in den Bereichen der Geisteshaltung und Spiritualität. Unsere sozialen Aktivitäten haben KOLPING bekannt gemacht, so dass sich immer mehr Gläubige für KOLPING engagieren wollen. Diese Aktivitäten sind nach den Worten des Seligen Adolph Kolping der konkreteste Beweis.“

Paul Nguyen Huu Nghia Hiep, Nationalsekretär KOLPING Vietnam

Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer Deutsche Kommission Justitia et Pax

„KOLPING INTERNATIONAL ist eine handfeste Antwort auf die internationale soziale Frage. Schon lange bevor von Globalisierung gesprochen wurde, hat KOLPING global gehandelt. Aus dieser Praxis jenseits der Komfortzone erwächst Glaubwürdigkeit. Jetzt, wo es angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Globalisierung der Arbeits- und Wirtschaftsverhältnisse mehr denn je darauf ankommt, international handlungsfähig zu werden, stellt die Erfahrung von KOLPING INTERNATIONAL eine wichtige Ressource und eine wertvolle Ermutigung dar.“

Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer Deutsche Kommission Justitia et Pax

„Als Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland hat mich von Anfang an die Internationalität des Verbandes beeindruckt. Der demokratische Aufbau von KOLPING INTERNATIONAL bis zur Weltebene und das lebendige Gestalten der Zivilgesellschaft sind beispielgebend. Auch für meine Arbeit als Europa-und Außenpolitikerin sind diese Erfahrungen sehr wichtig.
Die vielen verschiedenen Projekte, die ja in Afrika einen anderen Schwerpunkt haben als in Lateinamerika oder Asien, zeigen, wie vielfältig und bunt die Arbeit von KOLPING weltweit ist. In den letzten 50 Jahren wurde eine enorme Expertise aufgebaut, wie Armut wirksam beseitigt werden kann – und wie man Menschen begeistert, sich für ihre Gemeinschaft und das Gemeinwohl einzusetzen. Ein Schlüssel zum Erfolg vieler Projekte sind übrigens die Frauen. Daher ist mir das „empowerment“, also die Stärkung von Mädchen und Frauen, ein besonderes Herzensanliegen. Mit dem Zugang zu Bildung und Schutz ihrer Menschenrechte ermöglichen wir Frauen und Mädchen eine finanziell unabhängige und selbstbestimmte Existenz, von der auch ihre Familien und letztlich die gesamte Gesellschaft profitieren.“

Ursula Groden-Kranich, CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland

„Vor 15 Jahren durfte ich einen einjährigen Freiwilligendienst in einem Kolping-Kinderdorf in Argentinien machen. Dort hatte ich Möglichkeit, die Arbeit der Kolpingfamilien und der Kolpingjugend kennenzulernen. Meine Kolpingsfamilie in Deutschland unterstützte mich bei diesem Freiwilligendienst sehr. Zwei Jahre später lernte ich das ecuadorianische Kolpingwerk kennen und seitdem begleite ich die Partnerschaftsarbeit zwischen Ecuador und dem Kolping-Diözesanverband München und Freising. Für mich versinnbildlicht KOLPING INTERNATIONAL ein solidarisches Einstehen füreinander, Verlässlichkeit und eine weltweite Verbundenheit, bei der sich die Kolping-Mitglieder Seite an Seite für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Dies alles macht das Internationale Kolpingwerk zu einer starken Gemeinschaft und ich bin stolz, ein Teil davon sein zu dürfen.“

Jennifer Becker, Beauftragte für Internationale Partnerschaftsarbeit im Kolping-Diözesanverband München und Freising

„Entwicklungszusammenarbeit wird bei Kolping International von Menschen getragen, die sich um andere sorgen. Die sehen, wo Mangel herrscht und Not zu lindern ist. 50 Jahre Engagement für die Ärmsten der Armen heißt tragfähige Einrichtungen und Strukturen aufzubauen, Spendengelder einzuwerben, Begegnungen zu organisieren, sich selbst zurückzunehmen und denen eine Stimme zu geben, die in vielen ihrer Heimatländer unerhört sind. Es heißt aber auch, sich mit Machthabern immer wieder neu ins Benehmen zu setzen und um demokratische Entwicklungen zu ringen. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind Leitplanken auf dem Weg zu der Einen Welt. Danke an Alle, die sich bei Kolping dafür verlässlich engagieren.“

Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

„KOLPING steht für christliche Nächstenliebe und Solidarität. Seit 50 Jahren setzt der Verband dieses Leitbild auch in Entwicklungsländern um. Durch die Projekte von KOLPING INTERNATIONAL können Menschen in mehr als 60 Ländern ihr Einkommen und ihre Lebensqualität steigern. In vielen Projekten werden Frauen besonders gefördert. Als Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes ist mir dies besonders wichtig. Wir wissen: Frauen spielen für die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) eine entscheidende Rolle. Deshalb freue ich mich über unser gemeinsames Eintreten für mehr Bildung, Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Teilhabe für Frauen weltweit.“

Dr. Maria Flachsbarth MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

„KOLPING INTERNATIONAL ist mehr als ein e.V., mehr als ein Verband oder eine Organisation. KOLPING INTERNATIONAL ist ein weltweites, lebendiges Netz für die Schaffung einer sozial gerechten Gesellschaft auf Basis des christlichen Glaubens und auf Basis der Katholischen Soziallehre, zu deren Mitbegründern der Selige Adolph Kolping selbst zählt. Von Herzen danke ich allen, die seit nunmehr 50 Jahren am Netz von KOLPING INTERNATIONAL mitspannen und sich mit Kraft, Herz und Verstand dafür einsetzen, dass Arbeit in Würde und ohne Ausbeutung oder Gefährdung an Leib und Leben möglich ist.“

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln

„Die Internationalität des Kolpingwerkes fasziniert mich immer wieder. Dabei beindruckt mich am meisten die persönliche Begegnung mit unseren Partnern, konkret mit Kolpingschwestern und Kolpingbrüdern aus ganz anderen Kulturkreisen.

Wahre Partnerschaft ist für mich, die Freuden und Nöte des jeweils anderen zu den eigenen Freuden und Nöten zu machen. Das setzt gegenseitigen Respekt und intensiven Austausch voraus.“

Martin Knöchelmann, Beauftragter für Internationale Partnerschaftsarbeit, DV Hildesheim

„1990 war ich das erste Mal im Rahmen eines Arbeitseinsatzes in Mexiko. Die Herzlichkeit der Menschen in Lateinamerika lässt mich seitdem nicht mehr los. Ich schätze an der Partnerschaftsarbeit, dass wir voneinander – aus dem Glauben – lernen, die jeweilige Kultur kennenlernen und sie zu verstehen bemüht sind. Dies ist ein wichtiger und wesentlicher Beitrag zur Völkerverständigung. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den Partnerländern deutlicher zu spüren und zu sehen, als bei uns. Hilfe zur Selbsthilfe auf Basis der Ideen des Seligen Adolph Kolping ist daher Ansporn und zugleich Verantwortung. Insbesondere der Klimawandel ist eine große Herausforderung: Wetterkatastrophen, Missernten, Wassermangel – es geht um die Bewahrung von Gottes Schöpfung. Wie schaffen wir es zusammen, die Lebensräume zu bewahren, ohne Flüchtlingsströme zu riskieren. Dabei darf nicht Eingleisig gedacht werden: Was können wir konkret in unseren Kolpingsfamilien tun und was unsere Partner? Wenn man Freud und Leid miteinander teilt, wächst man zusammen. Auf diesem Zitat von Adolph Kolping basiert unsere Partnerschaftsarbeit.“

Markus Brügger, Beauftragter für Internationale Partnerschaftsarbeit, Kolpingwerk DV Paderborn

„Am 1. Mai 2005 wurde ich Kolpingmitglied, direkt nach meiner Rückkehr nach Ruanda aus der Demokratischen Republik Kongo, wo ich sechs Jahre lang als Flüchtling lebte. Seit ich Kolping beigetreten bin, hat sich das Leben in meinem Haushalt sehr schnell verbessert. Nachfolgend meine wichtigsten Errungenschaften: Ich konnte die Gebühren für weiterführende Schulen und die Universität für alle meine Kinder bezahlen, mein Haus renovieren und Viehzucht beginnen, um meine Familie zu unterstützen. Heute hat Kolping Ruanda rund 4.000 Mitglieder – eine starke Gemeinschaft der Spiritualität und Entwicklung.“

Dancille Mujawamariya, Geschäftsführerin KOLPING Ruanda

„Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum von KOLPING INTERNATIONAL. Große Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit! Der selige Adolph Kolping wäre heute ein großer Förderer von KOLPING INTERNATIONAL. Für ihn war das Wort: „Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten“, immer maßgebend. Gottes Hilfe ist kein Automatismus, sondern wird durch gläubige, engagierte Christinnen und Christen vermittelt. Heute ist besonders große Not bei jungen Menschen in Afrika und Lateinamerika. Sie brauchen Schulen und Berufsausbildungen, Arbeitsplätze und Vertrauen in die Zukunft. Für sie setzt sich KOLPING INTERNATIONAL ein und bringt ihnen Gottes Hilfe. Dafür alles Gute und eine erfolgreiche Zukunft!“

Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von Bamberg

„Die Verantwortung für unsere Mitmenschen macht weder an nationalen Grenzen halt noch an den Grenzen von Kontinenten. Christliche Nächstenliebe ist grenzenlos. Kolping International lebt dies seit 50 Jahren in vorbildlicher Weise vor und leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Armutsbekämpfung und zur nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit.
Dafür danke ich allen früher und heute Aktiven im weltweiten Netzwerk von Kolping International mit großem Respekt. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem schönen und wichtigen Jubiläum! Für die kommenden Jahre und Jahrzehnte wünsche ich Ihnen viel Kraft, Erfolg und Freude.“

Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

„Die Verbindung zwischen der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe und Kolping startet mit der Gründungsversammlung der AGEH am 25.11.59. Die ersten Entwicklungshelfer, hauptsächlich Männer, waren Kolpingbrüder. Handwerk, Technik, Berufsausbildung. Pragmatisch und zupackend. Später unterstützten Fachkräfte der AGEH nationale Kolpingverbände in aller Welt. Partnerschaftliche Zusammenarbeit wurde Praxis. Workcamps für junge Menschen kamen hinzu, um diese für die internationalen sozialen Fragen zu begeistern. Wir freuen uns dabei auf neue Kooperationen und wünschen Gottes Segen für die kommenden 50 Jahre.“

Dr. Claudia Lücking-Michel, Geschäftsführerin der AGEH

„In der Tradition des seligen Adolph Kolping befähigt Kolping International seit fünf Jahrzehnten Menschen zum Engagement in Kirche und Gesellschaft. Ehrenamtlich tragen sie an ihrem je eigenen Ort zum gesellschaftlichen Zusammenleben und zum Gemeinwohl bei, in besonderer Weise auf dem Gebiet der Armutsbekämpfung. Sehr beeindruckend war für mich die großartige Hilfe von Kolping International nach dem schweren Erdbeben in Ecuador 2016. Im Rahmen der engen Partnerschaft der Erzdiözese München und Freising mit der Kirche in diesem südamerikanischen Land konnte Kolping International in kurzer Zeit umfangreiche Hilfe leisten. Eine solche Solidaritätsarbeit stiftet Gemeinschaft und verändert die Welt. Danke und Treu Kolping!“

Kardinal Reiner Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising