Kolumbien ist ein Land der Gegensätze: Einerseits erreichte es in der Vergangenheit einen hohen Bildungsgrad und fußt auf einer Demokratie. Andererseits ist das Land gebeutelt von Drogenkriminalität, Korruption und bewaffneten Konflikten. KOLPING INTERNATIONAL versucht auf verschiedenen Wegen, den Problemen vor Ort entgegenzutreten.
Kolping vor Ort
Der Nationalverband in Kolumbien wurde am 24.09.1985 gegründet und zählt heute 369 Mitglieder. In 19 Kolpingsfamilien engagieren sich die „Kolpinistas“ vor allem in Bereichen der Bildung, der sozialen Hilfe und der Existenzförderung. Zudem gibt es nicht wenige, die dem Verband über Familienangehörige nahe stehen oder an dessen Aktivitäten teilnehmen.
Sicherheit und Geborgenheit für Kinder
80% der Mitglieder sind Kleinunternehmer, zumeist sind es Frauen. Viele Kolpingmitglieder sind in Zeiten des Bürgerkrieges vom Land vertrieben worden und in die Städte geflüchtet. Einer der Verbandsschwerpunkte ist die Integration in den Arbeitsmarkt und die Weiterbildung und Förderung von Frauen. Es gibt einen hohen Weiterbildungsbedarf.
In der Kolpingsfamilie „Retorno Rural“ (Rückkehr aufs Land) arbeiten zwölf Näherinnen. Die Frauen haben ihr Schneiderunternehmen vor 25 Jahren gegründet, um Jobs und Einkünfte zu schaffen und den Menschen eine Perspektive auf dem Land zu bieten. Sie produzieren Arbeitskleidung für einen großen Auftraggeber (Foto).
Das Kolping-Stadtteilzentrum in Usme an der Peripherie von Bogotá, ist zu einem sozialen Treffpunkt umfunktioniert worden, in dem niederschwellige Angebote für die Bevölkerung gemacht werden, etwa Hausaufgabenhilfe, Tanzkurse oder Computerkurse. In der Gegend leben viele Kolpingmitglieder, die von Handwerk leben.
In Líbano / Tolima setzen sich Mitglieder der Kolpingsfamilie „Askold” für die soziale und wirtschaftliche Integration von Menschen mit Behinderung ein. Hier wie in Usme / Bogotá hilft Kolping Kolumbien den KleinunternehmerInnen mittels Schulungen in Unternehmensführung und Finanzwesen sowie kleinen Starthilfen, wirtschaftlich nachhaltige Kleinbetriebe aufzubauen.
