Kolping Südafrika: Neue Projektausrichtung in der Transkei
Mit sechs neuen Kolpingsfamilien und 150 Mitgliedern hat sich Kolping im Osten Südafrikas (Eastern Cape) angesiedelt. Damit ist Kolping in einem der ehemaligen Homelands vertreten. Während der Apartheid-Ära wurden Teile der schwarzen Bevölkerung von der südafrikanischen Regierung in die Homelands umgesiedelt. Eines davon war die Transkei (jenseits „trans“ des Flusses „Kei“), 1.500 Kilometer von Kapstadt entfernt. Die Region erhielt staatliche Unabhängigkeit, die aber außer von Südafrika von keinem anderen Land anerkannt wurde. Die Bewohner des Landstrichs wurden damals nicht zugunsten weißer Farmer enteignet, sodass sie bis heute eigenes Land besitzen und Gemüseanbau betreiben können.
Länderreferent Volker Greulich hat sich im November vor Ort die Projekte angeschaut. Auf dem fruchtbaren Boden bauen die Kolpingmitglieder Kürbis, Mais, Spinat, Rote Bete und Kohl an. Wie auch in Ostafrika schult Kolping die Kleinbauern in der Herstellung von eigenem Kompost und dem Bewirtschaften der Äcker. Um Erosionsschäden an den bergigen Ackerflächen zu vermeiden, werden die Kolpingsfamilien ihr Land künftig terrassenförmig anlegen, damit der Regen die Erde nicht wegschwemmt. „Kolping hat mein Leben verändert“, bedankt sich ein Kolpingmitglied. „Außer Mais und Reis muss ich keine Lebensmittel mehr kaufen.“ Die Gärten dienen hauptsächlich der Selbstversorgung, denn mit umgerechnet 55 Euro Grundsicherung monatlich kommen die Menschen kaum über die Runden.
In Mewana ist der Boden steinig und die Felder liegen in Hanglage. Hier wird Kolping künftig auch Ziegen an die Mitglieder verteilen, damit sie ihre Felder mit dem Ziegenmist düngen können.